Der Storytelling-Ansatz: Unser Leben besteht aus Geschichten. Alles was wir sind, all unsere Erfahrungen nehmen über einen Text Gestalt an. Der Text ist die Erzählung über etwas. Die Menschen sprechen, erzählen etwas über eine Erfahrung, dann wird sie lebendig. "Mein Büroalltag ist sehr mühsam, ich mache immer das selbe und ein mürrischer Kollege macht mir das Leben schwer." Schon dieses Statement ist eine kleine Geschichte. Mit ein paar Nachfragen könnte sie ausgebaut werden. Damit steht der Erzähler mitten in seiner Erzählung oder man könnte auch sagen in seiner Wahrnehmung. Das wichtige dabei - er ist der Autor und der Regisseur, er setzt sein Erlebnis in Szene.
Kleine Aufgabe: Was könnten zwei kleine blaue Elefanten mit dir und deinem erzählten Anliegen zu tun haben. Überlebe dir eine kurze Geschichte die gut ausgeht. Mach das jetzt, nimm dir eine Minute Zeit. Fünf Sätze! Am Ende kommen wir noch einmal darauf zurück.
Du bist der Autor deiner Erzählung
Derjenige der über ein Erlebnis spricht, ist immer der Autor dieser Geschichte. Er ordnet sie, bestimmt die Wichtigkeit und die Zeitfolge, er bestimmt, wann er emotional wird, er lässt Elemente weg, die für ihn in diesem Moment nicht wichtig sind.
Wenn das klar ist - vor allem, wenn das dem Erzähler klar ist, dann erkennt er, dass er der Autor und auch der Regisseur des, seines Lebens ist. Ein Stück weit sind bestimmte Geschehnisse fremdbestimmt (die Sonne geht unter, der Blechschaden am Auto, wieder sechs Stunden vor dem Computer verbracht...), aber es lässt sich verändern wie diese Geschehnisse gedeutet werden.
Der Blechschaden am Auto bedeutet: Variante 1: Mist, das wird teuer oder Variante 2: Zum Glück ist nicht mehr passiert. Auch der Sonnenuntergang und die sechs verbrachten Stunden vor dem Computer können unterschiedlich gedeutet werden.
Natürlich ist der Kontext entscheidend, also was ist drumherum noch passiert, aber auch dieses Geschehen unterliegt unterschiedlichen Deutungen. Eine Erzählung könnte lauten: " Die sechs Stunden am Computer haben meine Augen wieder sehr strapaziert, ich konnte nicht einmal frische Luft schnappen, so eine sau blöde Arbeit." Aber die kleine Launegeschichte kann sich auch so anhören: " Endlich bin ich bei meiner Homepage weitergekommen, ich konnte sogar danach noch eine Runde an der frischen Luft drehen.
Elefantengeschichte im Kopf? Jetzt ist nur noch ein blauer Elefant da - egal sie finden sich wieder! Am Ende des Blogs mehr.
Das Leben, eine subjektive Konstruktion
Derjenige der über ein Erlebnis spricht, ist immer der Autor dieser Geschichte. Er ordnet sie, bestimmt die Wichtigkeit und die Zeitfolge, er bestimmt, wann er emotional wird, er lässt Elemente weg, die für ihn in diesem Moment nicht wichtig sind.
Wenn das klar ist - vor allem, wenn das dem Erzähler klar ist, dann erkennt er, dass er der Autor und auch der Regisseur des, seines Lebens ist. Ein Stück weit sind bestimmte Geschehnisse fremdbestimmt (die Sonne geht unter, der Blechschaden am Auto, wieder sechs Stunden vor dem Computer verbracht...), aber es lässt sich verändern wie diese Geschehnisse gedeutet werden. Der Blechschaden am Auto bedeutet: Variante 1: Mist, das wird teuer oder Variante 2: Zum Glück ist nicht mehr passiert. Auch der Sonnenuntergang und die sechs verbrachten Stunden vor dem Computer können unterschiedlich gedeutet werden. Natürlich ist der Kontext entscheidend, also was ist drumherum noch passiert, aber auch dieses Geschehen unterliegt unterschiedlichen Deutungen. Eine Erzählung könnte lauten: " Die sechs Stunden am Computer haben meine Augen wieder sehr strapaziert, ich konnte nicht einmal frische Luft schnappen, so eine sau blöde Arbeit." Aber die kleine Launegeschichte kann sich auch so anhören: " Endlich bin ich bei meiner Homepage weitergekommen, ich konnte sogar danach noch eine Runde an der frischen Luft drehen.
Das menschliche Verhalten ist abhängig davon, wie der einzelne die jeweilige Situation deutet. (Diese Aussage beruht auf das Thomas-Theorem, das ich an anderer Stelle behandeln werde). Der Blechschaden an meinem Auto könnte bei mir Schweißausbrüche und Wut auslösen, ich könnte aber auch vor Erleichterung durchatmen und sogar noch darüber lachen. Es sind nur Kratzer im Blech. Die Reaktionen hängen ab von meinem Charakter, meinen bisherigen Erfahrungen und auch vom Umfeld in dem ich lebe. Also einerseits von meiner Familie und meinen Freunden und andererseits von der Gesellschaft, dem Zeitgeist in dem ich lebe. Für den einen ist die Gesellschaft eine moderne konsumierende Stadtgesellschaft mit Freizeitorientierung am Wochenende für den anderen das einfache Leben in einem Bergdorf mit viel Naturverbundenheit.
Gute Geschichten schaffen Stabilität
Nur mit Stabilität und Ordnung kann ich Klarheit in die Vieldeutigkeit des Lebens bringen. Und Stabilität ist ein Eckpfeiler im Leben des Menschen. (Der zweite Eckpfeiler wäre das Geliebt-Werden, dazu aber an anderer Stelle). Wenn eine Erzählung demnach aus den Fugen gerät, destabilisierend wird, dann fühlt sich der einzelne in diesem Rahmen nicht wohl. Nun sollte der Coach mit dem Klienten auf die Suche gehen. Wo liegen die Deutungsmuster der Geschichte die diese Schräglage verursacht haben und wie kann ich sie ändern, um ein Wohlgefühl und eine Klarheit herzustellen.
Du schreibst eine neue Geschichte!
Wie entsteht eine neue, aber wahre Geschichte?
Hat der Mensch begriffen, dass er seine Geschichte umschreiben kann, in dem er sie umdeutet, folgt nun der zweite Schritt, die neue Erzählung gestalten: genauso echt, genauso authentisch. Wir schauen gemeinsam auf die Geschichte. Blechschaden am Auto, der Arbeitskollege der immer nervt oder der Streit in der Partnerschaft über die Kindererziehung.
Jede Geschichte die erzählt wird, ist eine Auswahl an Geschehnissen. Der Autor hat also immer etwas weggelassen - weil er glaubt das gehört nicht zum Kern. So hat der nervende Arbeitskollege starke Rückenschmerzen und lebt gerade in Scheidung. Mit dieser Information wird er nicht weniger nerven, aber man könnte sein Verhalten nun anders einordnen und wohlwollender sehen oder gar versuchen, ihm zu helfen. Neben neuen Fakten können auch neue Figuren ins Spiel kommen. Wie sehen es denn die Kollegen? Hat sich der Chef schon einmal über die Situation im Büro Gedanken gemacht?
Nicht erzählte Fakten, andere Blickwinkel, andere Figuren, die eigene Haltung und vieles mehr schafft ein neues Universum für die Geschichte. Ganz leicht ist es allerdings nicht da heraus zu kommen, denn jeder ist in seine Erzählung tief verwurzelt. Daher kann man mit Humor viel Distanz und Lockerung schaffen.
Appetithappen für gute Instrumente zum Umschreiben
Zum Beispiel hilft eine Runde Lach-Yoga viel, um die Geschichte neu zu erzählen.
Auch zirkuläre Fragestellungen oder das Arbeiten mit dem Inneren Team können unterstützen, eine neue wahre und kraftvolle Geschichte entstehen zu lassen. Dann kann man auch die belastende Geschichte "externalisieren" und einfach von außen betrachten, wie ein kleines Schauspiel oder Du wendest die "Als ob" - Technik an und darfst dabei tatsächlich auch etwas fantasieren. Denn die Fantasie wird deine Haltung ändern und somit nach und nach auch die Geschichte.
Runterzieher-Geschichten zu Kraft-Geschichten zu machen, ist eine wunderbare Abenteuerreise. Ihr werdet es lieben und eine starke Realität erleben.
Was machen deine blauen Elefanten? Der kleine blaue Elefant war traurig, weil ein anderer aus der Herde ihn immer schuppst. Aber er ist ganz glücklich, weil er Oskar den großen Dicken kennt. Oskar zeigt dem kleinen die nächste Wasserstelle, dort kann er endlich ungestört baden und mit Oskar spielen. Titel der Geschichte: "Such dir einen Freund"